Webinare
revolutionieren spätestens seit Oktober 2012 den gesamten
Online-Vertrieb. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, wann dies auch Film-Produktionen betrifft.
Ein Webinar ist kein reines Desktop-Screening oder eine Konferenz-Software wie z.B. "clickmeeting" – sondern eher eine Automatisierung von Marketing & Vertrieb. Die Technologie ist dabei exakt die selbe, wie die von „Online-Kino“, Video on Demand, Download to own, … etc.
Diese
Portale können die meisten Medienproduzenten nur als Externe zu
vorgegebenen Konditionen nutzen. Erschwingliche Lösungen auf dem Markt
liegen dabei technisch weit hinter den Möglichkeiten von
Webinar-Software. Diese sind vertriebsorientiert … und davon kann sich der Sektor "Online-Medien-Vertrieb" eine Scheibe abschneiden (was ohne Zweifel passieren wird!).
Hinzu kommt:
Wer ein Online-Seminar anbietet, der braucht auch professionelle Video- / Filmproduktion. Mit selbst geschnippselten Youtube-Videos kommt man da nicht sonderlich weit (ausser vielleicht hier). Daher sind Anbieter von Seminaren (eigentlich jeder, der ein Produkt bzw. eine Dienstleistung zu präsentieren hat) potenzielle Kunden für Webinare und somit für einige AV-Produzenten und deren Departments.
Die Ähnlichkeit mit Rundfunk oder der Königsdisziplin „Film“ ist verblüffend. Da wird z.B. der „Audience Flow“ gemessen, um Elemente vom Webinar optimieren zu können. Oder die Teilnehmer werden einfach in Gruppen aufgeteilt und bekommen unterschiedliche Versionen zu sehen, um herauszufiltern welche Variante mehr Erfolg und Umsatz bringt.
Man bemerkt hier deutlich wie die Grenzen zwischen den Medien dahin
schmelzen und bislang teure bzw. exklusive Werkzeuge plötzlich jedem
Menschen zur Verfügung stehen. Der Unterschied zum Fernsehen oder einem
Kinofilm ist daher vor allem, dass alle Funktionen in einer Software gebündelt sind.
Webinare gibt es häufig kostenlos, da diese nur eine Art Trailer
für das eigentliche Produkt sind. Genauso können diese – exakt wie VoD /
Dto - kostenpflichtig angeboten werden. Wer eine Empfehlung auf Twitter, Facebook, … & Co. ausspricht, der gelangt an Bonusmaterial oder sonstige Incentives.
Vertriebspartner können direkt eingebunden werden und erfolgsbasiert
Provisionen verdienen. Der gesamte Aufbau läuft auf den Verkauf von
Produkten oder Dienstleistungen hinaus. Natürlich kann es sich dabei
auch um kostenpflichtige Downloads, Streamings oder die Bestellung einer DVD handeln.
Dagegen sind VoD-Plattformen einfache Shops, die wenig bis nichts mit Marketing und Vertrieb am Hut haben ;-)
Jetzt
kann dies praktisch selbst in die Hand genommen werden. Natürlich ist
man weiterhin auf Traffic angewiesen - aber genau darauf ist wirklich
gute Webinar-Software ja ausgerichtet.
Worauf Sie bei Anbietern von Webinar-Software achten sollten:
Die meisten bieten diese mit monatlichen Kosten an. Hierdurch entstehen jährliche Gesamtkosten von $588 bis $8.388. Das von den Funktionen und der Optik her beste Angebot ist in diesem Fall sogar die günstigste Variante, die ich finden konnte: einmalig (!) $487. Verglichen habe ich diese intensiv mit u.a. presentation domination und stealth seminar.
evergreen bietet aber auch einen umfangreichen Vergleich von verschiedenen Anbietern.
Und läuft zudem optional auf dem eigenen Server, wobei natürlich die
Serverkosten hinzu kommen. An den Code darf man Programmierer lassen, um
diesen beliebig anzupassen. Das kann viel wert sein und ist eher
unüblich!
Etwas irritiert haben mich die Möglichkeiten
ein LIVE Webinar zu faken (mit Fake-Teilnehmern, Fake-Umfragen und
Fake-Chat usw.). Aber wenn man das Ganze sowieso eher für den Vertrieb
von Medienproduktionen oder als Seminar- / Produkt-Präsentation nutzt,
ist man auf diese Features nicht unbedingt angewiesen. Webinare als Online-Kino zu betrachten dürfte für "Creative Producer" sowieso weitaus sympathischer sein ... :-)
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